Erster AktionsSamstag 2021

Eine bunte Truppe hat sich zum ersten Aktionstag dieser Saison in unserem Chlee-Garten zusammengefunden  :als ”Special-guest” kam das Roessli-Team aus Escholzmatt, das sich vor allem ums Eingraben der  Grünspargeln gekümmert hat.

Wie es den Grünspargeln in der Wingey, wo die Winterzeit kalt und sonnenarm ist, gefallen wird, wissen wir nicht. Wir werden sie bestimmt gut einpacken müssen. In dem Sinne gehört diese Kultur dem Experimentierfeld an.  

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Für die, die es nicht wissen: der «Hexer» Stefan Wiesner vom Roessli Escholzmatt ist ein treuer ChleeGemüse-Abonnent. Seine durchwegs jungen MitarbeiterInnen möchte er nicht nur in Küche und Restaurant im Einsatz sehen, sondern auch dort, wo das was in Pfanne und Teller kommt, wächst.

Und ganz offensichtlich sind sie, wie Stefan selber auch, Naturburschen und -mädchen. Es war eine Freude ihnen zuzuschauen. Nach dem Essen beschallte dann Rapmusik das zukünftige Spargelfeld, um die FeldarbeiterInnen bei guter Stimmung zu halten und das Werk wurde zügig vollendet.

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Die  Söili – die übrigens nicht Wollschweine sondern TUROPOLJEN heissen und kroatischer Abstammung sind – hat man dafür am Morgen arbeiten - sprich grunzen gehört. Der lüpfige Rhythmus der Rapmusik schien sie bei ihrem Mittagsschläfchen nicht zu stören.

Ich finde einfach wunderbar, wie die Arbeit , die für uns mit Kraftaufwand  und Schweissausbruch, mit Blasen an den Händen und auch mal Rückenschmerz einhergeht, für sie ein Akt des Geniessens ist. Wobei sie mir bestimmt widersprechen würden, denn sie sind ja auf Futtersuche und das ist eben ihre Arbeit auf dem Feld!

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Die dritten im Bunde unserer Samstags-Truppe waren die ChleeMitgärtnerInnen mit ihren Kindern. Und die habens den Grossen so gut es ging nachgemacht! Das von den Söili durchwühlte Feld wurde wieder in Gemüsebeete aufgeteilt und fein säuberlich für die Rüebli-saat vorbereitet.

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Der zweite Aktionssamstag - ein Monat später - hat uns wieder einmal in Erinnerung gerufen, wie fragil  so ein Rüeblidasein, wenn es mal das Licht der Welt entdeckt hat, eigentlich ist. Es muss sich, mit dem Un- oder Beikraut an seiner Seite, ein Plätzchen zum wachsen erobern.

Ohne unsere Aufmerksamkeit  und Geduld , mit der wir die vielen zwar ganz netten, aber nicht erwünschten Bei-Pflänzchen jetzt auszupfen, hätte das Rüebli vermutlich keine Chance.

 

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Wir werden uns einig, dass diese Arbeit eine wunderbare Yogaübung ist, eine perfekte Meditation, denn hier ist das Sein im Augenblick, das A und O, und die Körperstellung hält nur durch, wer sich ihr entspannt hingibt.

Und natürlich muss ich daran denken, dass die Rüebli schon bald meinen Gaumen und Bauch erfreuen werden. Zehnmal mehr, als wenn ich sie einfach gekauft hätte. 

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